Salgesch | Wasserprojekt für 50 Millionen
Salgesch will Wasserversorgung für die nächsten 100 Jahre sichern
Die Gemeinde will für die nächsten 100 Jahre die Wasserversorgung sicherstellen. Dazu braucht es von der Bevölkerung die Zustimmung zu einem 50-Millionen-Franken-Projekt.
13 Gemeinden stecken dahinter. Icogne, Lens, Chermignon, Montana, Randogne, Mollens, Venthône, Miège, Veyras, Siders, Ayent sowie die Oberwalliser Varen und Salgesch. Zusammen wollen sie die Lienne-Raspille AG gründen. Das Vorhaben ist klar: Das Wasser aus der Raspille soll genutzt werden. Dies kann für die Gemeinde Salgesch überlebenswichtig sein. Urs Kuonen, Gemeindepräsident von Salgesch: «In den vergangenen 20 bis 30 Jahren stiessen wir öfters an Wasser-Kapazitätsgrenzen, vor allem im Sommer.» Dies habe mit der Gletscherschmelze zu tun. Falls es zur Gründung der Lienne-Raspille AG kommen sollte, könnten die erwähnten Gemeinden gerade in den Sommermonaten vom Schmelzwasser profitieren. Dieses Projekt wäre im Kanton Wallis bisher einzigartig. Lanciert wurde es von Yves Rey, einem Ingenieur.
Projekt allein nicht realisierbar
In einem Schreiben an die Bevölkerung spricht Kuonen von einer langfristigen Lösung: «Mit dem Projekt Lienne-Raspille SA haben wir eine Lösung, um die Wasserversorgung in den nächsten 100 Jahren zu garantieren.» Für ihn ist klar: «Dieses Projekt bietet eine gerechte, ich würde sogar sagen eine ideale Lösung zwischen Ahnenrechten, Wasserrechten und der Verteilung der Finanzierungsverpflichtung auf 13 Gemeinschaften, von denen keine dieses Projekt allein verwirklichen kann.» Seit Jahrzehnten wenn nicht Jahrhunderten ist die Wasserversorgung für die Gemeinde Salgesch ein wichtiges und entscheidendes Thema. Eines von fundamentaler Bedeutung. Deshalb arbeitete man während der vergangenen Jahre bereits mit Hochdruck an diesem Projekt. Kuonen sagt, dass man während der letzten drei Jahre pragmatische Lösungen gesucht habe, mit denen sich alle Akteure einigen konnten. Laut dem Schreiben von Urs Kuonen insbesondere die Gemeinden des Raspilleverbandes. Um der Gesellschaft nun beitreten zu können, braucht Salgesch jedoch die Zustimmung aus der Bevölkerung. Ob dies an der Urversammlung (1. Dezember) geschehen wird, lässt der Gemeindepräsident offen.
Keine Urversammlung in Varen
Für ihn ist klar: «Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Gemeinderat eine ausserordentliche Versammlung einberufen wird.» Bestimmt keinen Urversammlungsbeschluss gibt es in Varen. Da die Gemeinde Varen keine Konzession besitzt, kann der Gemeinderat selber darüber entscheiden, der Gesellschaft beizutreten. Das Grossprojekt kostet rund 50 Millionen Franken. Sollte es realisiert werden, wird es hauptsächlich durch die Stromproduktion und die kostendeckende Einspeisevergütung finanziert.
Simon Kalbermatten
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