Brig-Glis | Pro Natura fordert Müllbeseitigung

Saltinaschlucht: Die Zeugen des Scheiterns sind noch da

Die Baustelle in der Saltinaschlucht wurde nie wirklich aufgeräumt.
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Die Baustelle in der Saltinaschlucht wurde nie wirklich aufgeräumt.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Die Baustelle zum Wanderweg durch die Saltinaschlucht wurde nie richtig aufgeräumt. Pro Natura fordert, dass der Müll beseitigt wird.

Es hätte eines der touristischen Vorzeigeprojekte der Stadtgemeinde werden sollen. Der Wanderweg durch die Saltinaschlucht. Immer wieder geriet das Projekt in die Schlagzeilen, weil die Kosten für den Bau aufgrund geologischer Probleme immer weiter stiegen. 2010 zog man dann die Reissleine und stellte das Projekt ein. Bilanz: Kosten in der Höhe von rund zwei Millionen Franken und ein Weg, der ins Nichts führt.

Netze, Armierungseisen und Metall

Doch nicht nur das. Wer dieser Tage den Weg in die Schlucht wagt, der stellt fest, auch sechs Jahre nach dem Aus für das Projekt sind die Zeugen des Scheiterns noch da. Denn wirklich aufgeräumt wurde die Baustelle nicht. Der Eingang zum Tunnel, dem Herzstück des geplanten Weges, sieht aus wie das Gerippe eines verendeten Wals. Im Innern liegen Armierungseisen herum. An der Felswand verrotten Sicherungsnetze. Die Geschäftsführerin von Pro Natura Oberwallis, Eva-Marie Kläy, sagt dazu auf Anfrage: «Berauschend ist das nicht, dass man ein Projekt sterben lässt, die verursachten Spuren in der Landschaft aber nicht beseitigt.» Man habe so viel Geld für das Projekt zum Fenster hinausgeworfen, da hätte man ruhig noch ein bisschen mehr ausgeben können, um den natürlichen Zustand so weit wie möglich wiederherzustellen.

Stadtgemeinde will Rückbau prüfen

Angesprochen auf die Situation in der Saltinaschlucht äussert sich der Stadtschreiber von Brig-Glis, Dr. Eduard Brogli, wie folgt: «Wir kennen die Situation in der Saltinaschlucht und müssen zugeben, dass Überbleibsel der Bauarbeiten einem schönen Landschaftbild nicht zuträglich sind.» Vor ein paar Jahren habe man den Rückbau bereits einmal ins Auge gefasst, dann aber aufgeschoben, weil man mit dem Gedanken gespielt habe, das Projekt doch noch einmal anzugehen. «Das ist aber von Tisch», sagt Brogli. «Wir werden wohl nun einen Rückbau prüfen müssen, um das Landschaftsbild wieder zu verbessern.»

«Tunnel offen lassen»

Darauf hofft Pro-Natura-OberwallisGeschäftsführerin Eva-Maria Kläy. «Es wäre toll, wenn man die Landschaft möglichst wieder in den natürlichen Zustand zurückversetzen könnte», sagt sie. Gleichzeitig hofft Kläy aber, dass der Tunnel nicht zugemacht wird, denn «der Tunnel ist das Zuhause von Vögeln und Fledermäusen geworden. Dieses sollte man den Tieren bei einem Rückbau nicht nehmen.

Martin Meul

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Kommentare

  • Van Meervelde Annette ( Belgie) - 52

    Seit einige urlauben suchen wir nach die Saltinaschlucht.
    Jetzt wissen wir warum wir die nicht gefunden haben.

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