Goms | Alternative zum Schlachten in Uri geplant

Schlachthaus-Projekt im Goms

Heinz Jossi will im Goms ein neues Schlachthaus bauen.
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Heinz Jossi will im Goms ein neues Schlachthaus bauen.
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Jossi: «Wir setzen auf Regionalität.»
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Jossi: «Wir setzen auf Regionalität.»
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Wollen Gommer Bauern ihre Tiere nicht schon bald in Uri schlachten müssen, müsste im Goms ein Schlachthaus gebaut werden. Eine Lösung könnte sich nun im Rahmen eines vom Bund mitfinanzierten Projekts abzeichnen.

Zwei Metzgereien im Goms betreiben derzeit zwei privat betriebene Schlachthäuser – in Reckingen und Münster. An je etwa einem halben Tag pro Woche schlachten die beiden Gommer Metzger insgesamt rund 930 Rinder, Kälber, Schafe, Ziegen und Pferde oder zerlegen Wildtiere. Grössere Investitionen wird aber keiner der beiden mehr tätigen, was Metzger Beat Eggs aus Reckingen bestätigt. «Aufgrund der bevorstehenden 3. Rhonekorrektion dürfte aber auch das Schlachthaus in Gamsen schon bald weichen müssen, wobei nicht davon auszugehen ist, dass dieses an einem anderen Ort wieder gebaut wird», weiss zudem Heinz Jossi, Landwirt aus Gluringen und Präsident der Interessengemeinschaft (IG) Landwirtschaft Oberes Goms. «Für uns Bauern der Bezirke Goms und Östlich Raron könnte das zur Folge ­haben, dass wir unsere Tiere nach Altdorf zur Schlachtung bringen müssen.» Wenn Gommer Kälber oder Lämmer jedoch in Uri geschlachtet werden, könnte man aber kaum mehr von regionaler Wertschöpfung sprechen, betont Jossi. Regionalität sei nicht nur ein Modewort, sondern müsse auch konsequent umgesetzt werden.

Bund beteiligt sich

Mithilfe eines vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mit bis zu 50 Prozent der anrechenbaren Kosten mitfinanzierten Projekts zur Regionalen Entwicklung (PRE) könnte sich nun eine Lösung abzeichnen. Bereits Ende Februar soll ein Vorprojekt zum Abschluss gebracht werden, welches nebst anderen Teilprojekten, etwa der Neubau einer Käserei und die Sanierung einer Alp, insbesondere auch den Neubau eines Schlachthauses irgendwo zwischen Münster und Gluringen vorsieht. Als anrechenbare Kosten zählen dabei etwa der Bau des Gebäudes oder die fix ­installierten Einrichtungen. Auch der Kanton Wallis und die Gemeinden Goms und Obergoms müssten ihre Beiträge dazu leisten. Der ­Kanton habe zum Projekt aber bereits eine positive Vormeinung ­abgegeben und die beiden Gemeinden haben sich auch schon an den Kosten vom Vorprojekt massgeblich beteiligt. «Auch die beiden Metzger im Goms haben bereits zugesichert, dass sie das neue Schlachthaus ­nutzen würden», zeigt sich Jossi ­zuversichtlich. Um Metzgereien oder Bauern, die ihre Produkte direkt ab Hof vermarkten, nicht zu konkurrenzieren, soll aber nur ­geschlachtet werden. Die weitere Verarbeitung vom Fleisch soll weiterhin in den einzelnen Metzge­reien erfolgen.

Knacknuss Betrieb

Eine Knacknuss könnte jedoch der Betrieb des Schlachthauses werden. «Es müsste ein Schlachter zu 100 Prozent angestellt werden, weil Teilzeitangestellte in diesem Beruf kaum zu finden sind», meint Jossi. Doch selbst wenn die Kadaversammelstelle von Reckingen, die ebenfalls saniert werden müsste, ins neue Schlachthaus integriert würde, wäre dieses noch längst nicht ausgelastet. Denkbar ist aber, dass auch Landwirte, die bislang in Gamsen geschlachtet haben, auf ein Schlachthaus im Goms angewiesen sein könnten, sollen Tiere weiterhin im Wallis geschlachtet werden.

Christian Zufferey

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