Region | Eyholz
Star Wars bei den Rittirätschern
Jedes Jahr bauen die Rittirätscher ihren eigenen Umzugswagen. Der Präsident Pascal Furger erzählt von den Hürden und wie sie auf das Thema Star Wars kamen.
Die Rittirätscher sind in zwei Gruppen unterteilt: die eine kümmert sich um die Organisation der Eyholzer Guggenmusik «Chessjitätscher» und die andere um den Bau der beiden Fasnachtswagen.
Themen und deren Kriterien
«Mit unseren Wagen haben wir im letzten November in sogenannten Wagensitzungen angefangen. Dort besprechen wir das Thema und unterbreiten einander Skizzen», so der Präsident der Rittirätscher. Die Kriterien, an denen sie sich orientieren, sind einfach. Wie viel Aufwand wird sie der Bau kosten? Wie können sie das Thema mit Kostümen und schauspielerischen Darbietungen umsetzen? Wie aktuell ist es? «Dieses Jahr haben wir uns für ‹Star Wars› entschieden, was momentan ziemlich aktuell ist. Wir bauen unsere Wagen in der Form von Raumschiffen aus den Filmen nach. Die Reihe gibt sehr viele Kostümvorbilder her, in deren Rollen man schlüpfen kann. Und der Wiedererkennungswert ist schon mit relativ wenig Aufwand gegeben», fasst der Eyholzer zusammen.
Der Bau von Raumschiffen
«Sobald ein Vorschlag von den Mitgliedern angenommen wird, wird dieser in einem detaillierten Modell ausgearbeitet», erklärt der 46-Jährige. Im September wurden alle nötigen Materialien eingekauft und alles vorbereitet, um schliesslich im Dezember mit dem eigentlichen Bau der Raumschiffe anzufangen. «Wir treffen uns jeden Samstag, wobei die Anzahl der Helfer da stark schwankt. So kommen locker um die 150 Arbeitsstunden für den Bau des Fasnachtswagens zusammen», so der Visper. Dadurch, dass die Mitglieder aus vielen unterschiedlichen Berufen und Hobbys zusammenfinden, ergebe sich ein bunter Haufen, in dem jeder sein Spezialgebiet beim Bau des Wagens finde. «Manche malen gerne und auch erstaunlich gut, die anderen sind technisch begabt und helfen dann beim Gerüstbau mit.» Zu guter Letzt kümmern sich die Rittirätscher natürlich auch um die Darbietung an sich. Kostüme, Make-up und diverse Szenen werden ausgearbeitet. Das diesjährige Thema ist in dieser Hinsicht natürlich prädestiniert für Laserschwertkämpfe. «Wir haben von Sturmtruppen über Jedi-Ritter und Darth Vader bis hin zu den Ewoks, welche von den Kindern gespielt werden, viele verschiedene Charaktere dabei», zählt Furger auf.
Die Rittirätscher präsentieren sich
Damit sich der gesamte Aufwand lohnt, besuchen die Rittirätscher mit ihren Wagen mehrere Veranstaltungen. Die erste davon war die Fasnachtseröffnung in Visp, welche durch die Zusammenarbeit zwischen Eyholz und Visp auch am wichtigsten ist. Auch beim Guggenmusiktreffen der Vespianer waren sie dabei. Da ihr Tiefgänger zehn Meter lang ist, ist das Manövrieren in den Strassen alles andere als einfach. Die letzten beiden Auftritte dieses Jahres werden ein Umzug in Sitten und der Grosse Oberwalliser Umzug sein. Die Rittirätscher gibt es seit 1979. Zu Beginn haben sich nur 10 bis 20 Leute zusammengefunden, was sich bei der Gründung der Guggenmusik «Chessjitätscher» verdoppelt hat und seither stetig wächst. Momentan sind es 60 aktive und 20 passive Mitglieder. Der Jahresbeitrag beträgt 50 Franken, Aktivmitglieder zahlen noch etwas drauf, was die Verpflegung an Events und die Ausflugskosten decken soll. «Wir haben in den letzten Jahren erfreulicherweise viele junge Neumitglieder dazugewonnen, meist im Mindestbeitrittsalter von 16 Jahren», freut sich der Präsident.
Alltagsausbruch
Pascal Furger gefällt die Fasnacht besonders deswegen so gut. «Mit tollen Gruppen unterwegs zu sein und dem Alltag zumindest für eine kurze Zeit die lange Nase zu zeigen, ist eine schöne Abwechslung zum restlichen Jahr. Ausserdem ist es immer wieder erstaunlich, wie viel Mühe sich einige bei ihren Verkleidungen machen und das bewundere ich. Deswegen wollten wir diese Arbeit am diesjährigen Martiniball, den wir organisierten, mit einer Prämierung belohnen. Aber auch während der fasnachtslosen Zeit ab und an mal etwas zusammen mit den Rittirätschern zu unternehmen, ist mir wichtig.» Meist organisiert man etwas in der Region, damit man auch mit der Familie teilnehmen könne. «Im Winter gehen wir beispielsweise schlitteln, Fondue essen oder einfach spazieren», schliesst Furger.
Sebastian Walter
Artikel
Kommentare
Markus - ↑0↓2
Naiv. Wenn Disney das sieht könnte es eine (teure) Abmahnung hageln...
antworten