Leuk | Einsprache verhindert Umsetzung

Steht bald eine Einigung im Bistrostreit bevor?

Im Info-Center am Bahnhof in Susten will Leuk Tourismus ein Bistro für Gäste eröffnen.
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Im Info-Center am Bahnhof in Susten will Leuk Tourismus ein Bistro für Gäste eröffnen.
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Im Info-Center will Leuk Tourismus den Gästen den Aufenthalt am Bahnhof in Susten mit einem Bistro versüssen. Eine Einsprache verhindert bislang die Umsetzung.

Rückblick: Im Dezember 2013 eröffnete Leuk Tourismus zusammen mit dem Naturpark Pfyn-Finges und Agro Espace Leuk-Raron im Zentrum Sosta am SBB-Bahnhof ein Info-Center. Ziel der Zusammenarbeit: Die Vermarktung der touristischen Attraktionen und der lokalen Produkte. Seither steht die Idee im Raum, mit einem Bistro die ­regionale Kost nicht nur zum Verkauf, sondern auch gleich zur Degustation vor Ort anzubieten. Das Problem: Ohne Betriebsbewilligung seitens der Gemeinde ist ein Ausschank vor Ort nicht erlaubt. Mit Abriss des letzten gastronomischen Angebots auf dem SBB-Areal – dem Bahnhofbuffet – vor rund zwei Jahren, schien sich eine Lösung abzuzeichnen. Konkret: Leuk Tourismus war gewillt, im Frühjahr 2018 die Idee eines Bistros am Bahnhof umzusetzen. Doch eine Einsprache durchkreuzt bis heute dessen Pläne.

Die Hintergründe

«Im Lokal des Info-Centers teilen wir uns mit Pfyn-Finges und Agro Espace die Mietfläche», sagt Tourismuspräsident Dominique Russi. Dementsprechend sind auch die Kosten zwischen den drei Miet­parteien aufgeteilt. «Auf unserem Teil der Mietfläche haben wir mit einer Ausschreibung nach einem Betreiber gesucht, der unser Konzept der Vermarktung lokaler Produkte verfolgt», sagt Russi. In einem Auswahlverfahren zwischen drei Bewerbern setzte sich schliesslich Frederik Stucki durch. Als Gesuchsteller reichte dieser den Antrag zur Betriebsbewilligung des Bistros mit den erforderlichen Unterlagen bei der Gemeinde ein. Für den Einsprecher A. Z.*, der in der Zeitung nicht genannt werden möchte, hat das Gesuch jedoch einen Haken. «Mit der Vermarktung regionaler Produkte haben wir überhaupt keine Probleme, jedoch entspricht der Verkauf von anderen Produkten nicht dem Konzept», sagt A. Z. zu den Gründen. Seitens Leuk Tourismus wird man bezüglich der Einsprache konkreter. «Der Hauptgrund ist, dass man seitens des Einsprechers einen Eingriff der ­öffentlichen Hand in die Privat­wirtschaft vermutet», sagt Russi. Gemeint sei dabei die vom Bund subventionierte Mietfläche von Agro Espace. «Dies können wir aber klar von uns weisen, da das Bistro aufgrund einer strikten Raumaufteilung auf der Fläche von Leuk Tourismus geplant und durch uns finanziert wird», erklärt der Tourismuspräsident. Konkurrenziert das Bistro somit die lokale Gastronomie? Dies bestreitet die Tourismusorganisation und liefert dazu die Begründung. «Einerseits haben wir im Info-Center gar nicht die entsprechende Fläche, um ein herkömmliches Restaurant zu führen», sagt der Tourismuspräsident. Andererseits stehe die Vermarktung der lokalen Produkte im Vordergrund und nicht das profitable Verkaufen.

Gespräche ohne Einigung

Zwischen dem Gesuchsteller und dem Einsprecher haben bereits zahlreiche Gespräche stattgefunden. So auch vor einigen Tagen. Trotz keiner Einigung bisher zeigt sich ­Stucki zuversichtlich und betont, dass es ein konstruktives Gespräch gewesen sei. «Wir stehen weiterhin mit dem Gesuchsteller und Leuk Tourismus in Kontakt», sagt A. Z. dazu. Er schätze es, dass es eine Plattform gebe, die zum Ziel habe, die regionalen Produkte zu vermarkten, so A. Z. weiter. Steht demnächst eine Einigung bevor? Von beiden Parteien wird bestätigt, dass in den kommenden zwei Wochen ein weiteres Gespräch geplant sei. Bei Leuk Tourismus hat man keine Kenntnis davon und zeigt sich wenig erfreut darüber, dass sich das Ganze weiter in die Länge zieht. «Wir haben von Anfang an signalisiert, dass wir den Dialog mit dem Einsprecher suchen wollen», sagt der Tourismuspräsident. Schliesslich lebe man in der gleichen Gemeinde und möchte trotz unterschiedlicher Standpunkte auch später einander in die Augen schauen können. Ohne Einigung im ­Bistrostreit steht schon bald der Rechtsweg an? «Da mit verschiedensten Gesprächen bislang keine Einigung erzielt werden konnte, erwarten wir, dass es demnächst zu einem Entscheid der Gemeinde kommt», sagt Russi. Je nach Begründung sei man gezwungen, auf der rechtlichen Ebene weiterzugehen, was man nur schon aufgrund der finanziellen Ressourcen verhindern möchte.

* Name von der Redaktion geändert

Thomas Allet

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