Arbeitszeiten | Wie viele Überstunden werden am Spital Wallis geleistet?

Überstunden-Hölle Spital Wallis?

Muss das Spitalpersonal zwangsweise Überstunden machen? Zumindest am SZO nicht.
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Muss das Spitalpersonal zwangsweise Überstunden machen? Zumindest am SZO nicht.
Foto: JMG/pixelio.de

Quelle: RZ 2

Nach Informationen der SPO-Fraktion muss das Pflegepersonal im Spital Wallis zwangsweise Überstunden machen. Die SPO fordert darum Antworten vom Staatsrat.

«Die Mitarbeitenden des Spitals Wallis sind die wichtigste Ressource unserer Spitäler. Die Qualität der medizinischen Behandlung und der Pflege sind direkt abhängig von der Qualifikation und der Motivation unseres Personals.» So steht es zu lesen auf der Homepage von Spital Wallis, wenn man sich für einen Arbeitsplatz im Unternehmen interessiert. SPO-Präsidentin und Grossrätin Doris Schmidhalter zieht diese Aussage jedoch in Zweifel. Sie sieht die Angestellten des Spital Wallis zunehmend in einer Situation konstanter Überforderung. «Hinter vorgehaltener Hand mehren sich Aussagen, dass chronisch Überstunden gemacht werden müssen», erklärt Schmidhalter. «Es ist die Rede von bis zu 1500 Überstunden pro Abteilung; ohne die Möglichkeit diese abzubauen.» Schmidhalter wirft dem Spital vor, diese Situation bewusst in Kauf zu nehmen. Angestellte sprechen von Personal, welches noch auf dem Organigramm zu einem Arbeitspensum von 100 Prozent aufgeführt ist, aber schon lange nicht mehr auf der Abteilung arbeitet», erklärt sie und fügt an: «Solche Zustände erhöhen die Motivation der Mitarbeitenden wohl kaum.»

Antworten gefordert

Schmidhalter und ihre Fraktionskollegen fordern darum Antworten von der Regierung, vor dem Hintergrund, dass es unter solchen Arbeitsbedingungen schwierig sei, gutes Personal zu finden oder langfristig zu halten. «Einerseits wollen wir wissen, wie viele Überstunden in den beiden Spitalregionen genau angehäuft wurden», sagt die SPO-Frau. «Zudem soll eine Aufstellung gemacht werden, wie die Situation in den einzelnen Abteilungen und bei den einzelnen Angestellten aussieht.» Schmidhalter macht sich auch Gedanken darüber, ob das Spital überhaupt neue Arbeitskräfte anstellen kann. «Die Regierung soll Auskunft darüber geben, ob die Spitäler von einem Personalstopp betroffen sind», erklärt sie. Und die Grossrätin will aufgezeigt bekommen, ob es die «Überstunden-Hölle» gibt und wenn ja, wie diese entschärft werden kann. «Es soll eine Antwort gegeben werden, wie das Spital Wallis den Abbau allenfalls bestehender grosser Überstunden bewerkstelligen will und welche Massnahmen werden ergriffen», fordert ­Doris Schmidhalter.

Überstunden am SZO abgebaut

Angesprochen auf die Situation am Spitalzentrum Oberwallis SZO erklärt Direktor Hugo Burgener: «Das Problem betrifft ausschliesslich die Spitäler der Unterwalliser Spitalregion.» SZO-Pflegedienstleiter Killian Ambord präzisiert: «Seit 2014 haben wir die Anzahl der am SZO geleisteten Überstunden um fast 23 Prozent reduziert», erklärt er. «Vor 2014 war die Situation mit 22 000 Überstunden am SZO tatsächlich angespannt.» Seit dieser Zeit habe man aber die meisten der offenen Stellen besetzen können, sodass sich die Situation entschärft habe, sagt Ambord. «Grundsätzlich haben wir nicht das Problem, dass wir zu wenig Stellen anbieten können, tendenziell fehlt es landesweit aber nach wie vor an Fachkräften.»

Martin Meul

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Kommentare

  • Peter - 155

    Und wieder schafft es das Spital mit negativen Schlagzeilen in die Presse. Häfeli-Deckeli wie überall im Wallis. Inkl Regierung.

  • die Krankenschwester - 245

    zumindest am SZO nicht?
    Öffnet doch endlich die Augen.

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