Unterbäch | Urversammlung stimmt über Einführung von Wasserzählern ab
Unterbäch: Showdown um Wasserzähler
An der heutigen Urversammlung will der Gemeinderat mit der Bevölkerung über die Einführung von Wasserzählern diskutieren. Eine finale Abstimmung soll dazu grünes Licht geben.
«Vor zwei Jahren machte eine Bürgerin an der Urversammlung den Vorschlag, der Gemeinderat solle sich Gedanken darüber machen, ob die Einführung von Wasserzählern in Unterbäch die Verbraucher dazu bewegen könnte, Trinkwasser zu sparen», sagt Bernhard Wyss, Gemeindepräsident von Unterbäch. Grund dafür war, dass in der Vergangenheit immer wieder festgestellt wurde, dass unverhältnismässig viel Trinkwasser verschwendet wurde. Mit dem bisherigen System fehlte so der Anreiz. Zudem: «In den kommenden Jahren stehen weitere Arbeiten an, um die Strassen und die Infrastruktur zu sanieren», sieht der Gemeindepräsident Handlungsbedarf, um die Kosten nun verbrauchsabhängig zu verteilen. Denn: Das bisherige System beruht wie vielerorts im Oberwallis auf einer Sockelgebühr. So spielt es keine Rolle, wie viele Personen sich eine Wohnung teilen, sondern die Wohnungsgrösse bestimmt den Tarif, der in Unterbäch derzeit zwischen 300 und 490 Franken liegt.
Bürchen als Vorbild
In Bürchen zählt man seit mehr als 30 Jahren sprichwörtlich jeden Wassertropfen. «Schon 1989, als ich mit meiner Familie hierherzog, wurden Wasserzähler eingesetzt, um die Kosten abhängig vom Verbrauch zu verrechnen», sagt Bruno Hostettler, Gemeindeschreiber von Bürchen. Damit habe man sehr gute Erfahrungen gemacht. Will heissen: Beim «Bürchner» System wird nebst einer jährlichen Grundgebühr von 150 bis 350 Franken eine Verbrauchsgebühr von maximal drei Franken pro Kubikmeter Trinkwasser verrechnet – vorausgesetzt, der Wasserverbrauch übersteigt die Menge von 30 Kubikmetern. «Bleibt der Verbrauch darunter, so verrechnen wir eine Pauschale von maximal 90 Franken», erklärt Philipp Zenhäusern, Gemeindepräsident von Bürchen. Hochgerechnet kommt je nach Bedarf an Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten derzeit ein Betrag von maximal 440 Franken pro Wohnung zusammen, sofern der Wasserkonsum unter 30 Kubikmetern bleibt. «Für uns ist Bürchen ein gutes Beispiel, um der Bevölkerung aufzuzeigen, dass die Einführung eines Wasserzählers nicht eine zusätzliche Gebühr darstellt, sondern die effektiven Kosten sich verbrauchsgerechter aufteilen lassen», sagt Ralf Wyer, welcher in Unterbäch als Gemeinderat für die Wasserversorgung zuständig ist. Für die heutige Abstimmung hofft man in Unterbäch daher auf eine breite Zustimmung.
Thomas Allet
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