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Visp plant seine Zukunft

Marc Wyssen, Gemeinderat von Visp: «Wir wollen agieren anstatt im Nachhinein zu reagieren.»
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Marc Wyssen, Gemeinderat von Visp: «Wir wollen agieren anstatt im Nachhinein zu reagieren.»
Foto: RZ

Quelle: RZ 8

Das Zentrum spürt den Druck aus der Peripherie. Rückläufige Frequenzen sind eine Folge davon. Visp reagiert und investiert in die Zukunft.

Zentrumsentwicklung. Unter diesem Namen will Visp seine Möglichkeiten in der Nutzungs- und Identitätsentwicklung prüfen und in einem Projekt Lösungen suchen zur Zukunftsfitness des Zentrums von Visp. Marc Wyssen, zuständiger Visper Gemeinderat, erklärt: «Die Grundidee des Projektes besteht darin, Visp als Ganzes, als Einkaufszentrum zu vermarkten und die Attraktivität des Zentrums zu stärken. Es sollen die spezifischen Stärken des Zentrums, welche von Anbietern an der Peripherie nicht nachgeahmt werden können, stärker ausgespielt werden.» Wyssen betont, dass im Gegensatz zu früheren Projekten der Fokus nicht nur auf den Kaufplatz gelegt werde. «Die Gegensätze von Bahnhof und Kaufplatz sollen jeweilige Trumpfkarten sein», sagt er. Neben Brig (die RZ berichtete) hat sich der Druck auch auf Visp erhöht: Ladensterben, abfallende Frequenzen, Investitionshemmungen, und die allgemeine Frage «Wohin geht es mit dem Zentrum» sind jedoch Erscheinungen, mit denen keineswegs nur Brig oder Visp konfrontiert sind. Jetzt sollen individuelle Lösungen her. Wyssen: «Das Ziel der Studie ist es, keinen Papiertiger zu schaffen. Wir wollen einen Massnahmekatalog an zukunftsweisenden Projektideen. Der Schwerpunkt steht in der Förderung des Detailhandels und der Nutzung der publikumsintensiven Erdgeschossnutzung.» Ein Zürcher Unternehmen konnte dazu für die Projektleitung gewonnen werden. Ein zentrales Projektziel ist es, dass auf den spezifischen Qualitäten des Zentrums von Visp aufgebaut wird. «Öffentlichkeit, Vielfalt und Herkunft können die Schlagworte sein, mit denen das Zentrum auch künftig gegenüber der Konkurrenz an der Peripherie bestehen kann», schreibt das Unternehmen in einem Beschrieb, welcher der RZ vorliegt.

Bahnhof Visp: Top 10 der Schweiz

Für die Projektführer war schnell klar: In Visp ist Handel und kein übermässiges Studieren gefragt. Deshalb soll eine Wahrnehmungsanalyse zur Anwendung kommen, welche auf Charakter und Identität abzielt. Dabei werden unterschiedliche Erkenntnisse erwartet: Für welche Typen von Menschen wird das Zentrum weiterentwickelt? Bedeutung von Raumgeborgenheit und Verwurzelung in Visp? Charakter und Identität des Zentrums? Eine grosse Chance bietet dabei der Visper Bahnhof. Bezogen auf die Anzahl der Ein- und Aussteiger zählt er zu den Top 10 in der Schweiz. Diese aussergewöhnliche Bedeutung des Bahnhofs soll für die Zukunftsentwicklung besser genutzt respektive Synergien sollen besser gestärkt werden. Denn: Die Passantenfrequenz direkt am Bahnhof ist äusserst hoch, entlang der Fussgängerzone fällt sie jedoch sehr rasch ab. Dies liegt unter anderem daran, dass mit Coop und Migros gleich zwei Einkaufsmagnete in direkte Bahnhofsnähe umgesiedelt sind. Was jedoch konkret umgesetzt wird, ist derzeit (noch) nicht klar. Edi Sterren, Citymanager in Visp, sagt: «Es geht nun darum herauszufinden, welche Massnahme für Visp die passende ist.» Visp erhofft sich durch die Studie Lösungsvorschläge. Ein zentrales Interesse hat die Gemeinde daran, wie sie die Fussgängerzone – der ursprüngliche Schwerpunktbereich des Einkaufens – in seiner Attraktivität stützen kann. Zudem sollen bereits jetzt einzelne favorisierte Projektideen vertieft werden. Wann kann frühstmöglich mit dem Projekt begonnen werden? Wyssen: «Ende April 2016 sollte der Massnahmekatalog stehen und verabschiedet werden. Was zu welchem Zeitpunkt umgesetzt werden kann, ist dann jedoch auch eine Frage des Budgets.»

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Prosper - 10

    Was man auch immer machen wird, letztendlich wird sich wahrscheinlich der langweilige Einheitsbrei wie in Halb Europa mit H&M, C&A, Starbucks, Zara, Mango, Mc Donalds etc. ansiedeln, um unsere konsumgeile, gelangweilte, smartphonedegenerierte Spassgesellschaft bei Laune zu halten.

    • Viége - 10

      Das Internet und sein Konsum wird im Oberwallis schlicht verschlafen! Kleine Quartierläden sind ein Auslaufmodelle! Dazu gibt es im Vergleich zu viele anderen Orten wie bereits von anderen erwähnt keine wirklichen guten Märkte. Der Bürümärt am Freitag funktioniert weil es am Freitagabend ist, leidet aber wie ganze Region an der Überalterung...

  • A. Zimmermann - 30

    Seit Jahren wird geredet, verhandelt und geschrieben. Vor allem im Raume "Obere Bahnhofstrasse" und rund um den Kaufplatz. Was ist passiert ? Nichts. Was wurde unternommen ? Nichts Grundlegendes was den Kaufplatz attraktiv gemacht hätte. Im Gegenteil, der Kaufplatz hat an seiner Attraktivität an Restaurants und Einkaufsgeschäften dermassen verloren, dass er seinen angestammten Nanen bald nicht mehr verdient. Während dem Tag keine zum täglichen Gebrauch benötigte Einkäufe mehr möglich. Am Abend Totenstille. An Sonntagen findet man von den Restaurant für Essensmöglichkeiten lediglich deren zwei die offen haben, aber für Behinderte nicht in allen Belangen zugänglich sind (WC). Der Besitzer des Rest. La Poste (Gemeinde Visp), wo alle baulichen Massnahmen vorhanden sind, mit dem Beispiel vorangeht, indem an Sonntagen nur auf Reservation für besondere Anlässe offen ist. Von geschmückten Hausfassaden, welche am Erscheinungsbild und zur Freundlichkeit sehr viel beitragen würden, ist gar nicht zu reden. Wie wäre es, wenn kurz- & mittelfristig die Gemeinde Visp als Beispiel das Rest. am Sonntag öffnen würde ? Für das Schmücken von Fassaden die Eigentümern finanziell unterstützen würden ? Die Restaurateure anhält, die Gartenterrassen mit einheitlichen Tischen und Stühlen zu bestücken ? Wäre das für den Anfang zur Attraktivitätssteigerung der Bahnhofstrasse, insbesondere der Oberen- nicht schon eine gute Gegenreaktion und Investitionen in die richtige Richtung, anstatt erneut für Konzepte hohe finanzielle Belastungen in Kauf nehmen zu müssen. Für das Wohlbefinden der Konsumenten und der Touristen wäre dies ein richtiger Schritt. Für die Analysen und Gegenraktionen, warum die Konsumenten sich gezwungen fühlen, sich vom Zentrum Visp anderswo bis ausserhalb von Visp eindecken zu müssen, wären hier in unserer Umgebung sicher fähige Personen vorhanden , die diese Studien anhand von bereits gemachten Abklärungen mögliche Vorschläge ausarbeiten können und als Einheimische die Bedürfnisse kennen, ohne grössere Zeitaufwände in Anspruch zu nehmen. Reagieren ist gut - agieren ist besser. Morgen ist die Zukunft bereits Gegenwart und Übermorgen Vergangenheit.

  • Cschi - 72

    Bahnhof Visp - Top 10 der Schweiz! Und wieso schaut er dann so aus? Ein endloser kalter, schmaler Tunnel in dem fast ständig Massenpanik herrscht. Kein Bretzel König, Kaffee, Restaurant mit Terrasse, Geschäfte, Touristeninfo, Rolltreppen, Treffpunkt etc, ... nix - gut immerhin gibt's jetzt einen kleinen Wartesaal. Und es gibt einen Coop Pronto welcher sich eine goldene Nase verdient aber damit hat es sich. Jeder andere Top 20-30 Bahnhof der Schweiz ist modern strukturiert. Und die allermeisten Bahnhöfe sind viel älter als der in Visp. Vor 10 Jahren konnte man einen Bahnhof von Grund auf planen. Das Gebäude ist ok... aber der Bahnhof ist praktisch vergleichbar mit Raron oder Steg...

  • Petsch - 61

    Naja eine Gemeinde (wie leider viele im VS) die 3 von 4 Warenmärkten an einem Mittwoch stattfinden lässt, wo ein Grossteil der wirklichen KONSUMENTEN am arbeiten sind sagt eigentlich alles über Ihr Konzept aus... Man hat jetzt Häuschen (wenn auch optimal zum Verkauf sind) gekauft - warum organsiert man keine Wochenmärkte jeweils Abend? z.B Osternmarkt oder Sommermarkt!

  • Bschi - 20

    Ich bin der gleichen Meinung wie Aschi.

  • Aschi - 80

    Weshalb eine Zürcher-Unternehmung? Was hat Zürich mit Visp gemeinsam? Etwa soviel wie ein 2CV mit einem Cadillac! Schaut doch mal am Samstag in's Thuner-Bälliz, auf den Mühleplatz oder an den Aare-Quai. Das halbe Oberwallis befindet sich dort und warum, weil es ihnen gefällt. Schaut euch dort mal um, holt euch dort Ideen und setzt sie um.

    • Jan - 10

      Genau! Und die andere Hälfte ist in Domo!

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