Glis | Musikgesellschaft «Glishorn»
Vom Festzelt auf die grosse Bühne
Die Musikgesellschaft «Glishorn» wurde 1927 gegründet. Waren die Gliser früher eine typische Dorfmusik, nimmt die «Glishorn» heute auch am «Eidgenössischen» teil.
«Mit der Gründung der Jugendmusik ist auch das musikalische Niveau der Musikgesellschaft ‹Glishorn› gestiegen», sagt Vereinspräsident Damian Studer (50). Das habe mit der Ausbildung der jungen Musikanten zu tun. «Die jungen Bläserinnen und Bläser werden praktisch und theoretisch sehr gut ausgebildet. Das geht sogar so weit, dass unser Ausbildungsmodell in der ganzen Schweiz kopiert wird.» Entsprechend gut besetzt ist man in den Reihen der «Glishorn». «Wir haben eine sehr enge und gute Zusammenarbeit mit der Jugendmusik», erklärt Studer. «Die Folge davon ist, dass viele Jugendliche in beiden Vereinen mitspielen.» So habe die «Glishorn» dieses Jahr beim Kantonalen Musikfest in Naters auf rund ein Dutzend Jungmusikanten zurückgreifen können. Das gesteigerte Musikbewusstsein und -können hat dazu geführt, dass die «Glishorn» seit 24 Jahren auch an Eidgenössischen Musikfesten teilnimmt. In zwei Jahren ist es wieder so weit. Dann will man in Interlaken überzeugen.
Musikalische Freundschaft
Seit fünf Jahren ist Damian Studer Vereinspräsident der «Glishorn». Vorher war er zwölf Jahre lang Präsident der Jugendmusik, die er auch mitgegründet hat. Überhaupt spielt Musik im Leben des Gymnasiallehrers eine grosse Rolle. So war er viele Jahre in der Guggenmusik, ist Mitglied der Kollegiumsmusik und spielt in der Bauernkapelle «Perdrizel». «Schon mein Vater war ein leidenschaftlicher Musikant und sowohl mein Bruder als auch ich teilen diese Begeisterung», sagt Studer. Neben der Teilnahme an den Musikfesten und der Begleitung an kirchlichen und weltlichen Anlässen lädt die «Glishorn» jeweils zum Winterkonzert und zur Frühlingsmatinee. Ein gut besuchter Anlass, bei dem die Besucher auch verpflegt werden. Seit 30 Jahren pflegt die «Glishorn» ein freundschaftliches Verhältnis zur Trachtenkapelle «Malta» im gleichnamigen Tal in Kärnten. «Alle zehn Jahre machen wir einen Ausflug nach Österreich und im Gegenzug laden wir die Kärntner zu uns ein, wenn wir das Briger Bezirksmusikfest organisieren», so Studer. Apropos freundschaftliches Miteinander – wie ist das Nebeneinander mit der Stadtmusik «Saltina» aus Brig? «Viel besser als auch schon», erklärt Damian Studer und lacht. «Früher hat man sich gegenseitig nichts gegönnt. Heute ist das anders.» Auch wenn man bei musikalischen Wettbewerben schon mal genauer hinhört. Nicht zuletzt deshalb, weil beide Musikgesellschaften in der 1. Klasse spielen.
Walter Bellwald
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