Brig/Naters | Walliser Produkte in Übersee

Walliser «Bochtije» in Amerika

Die «Bochtije» werden von Rosmarie Clausen-Salzmann (links) und Regula Feller-Oester in Handarbeit angefertigt.
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Die «Bochtije» werden von Rosmarie Clausen-Salzmann (links) und Regula Feller-Oester in Handarbeit angefertigt.
Foto: RZ

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Ihre Manufaktur heisst Umundum. Im Kreis drehen sich die beiden Kreativ-Unternehmerinnen Regula Feller-Oester und Rosmarie Clausen-Salzmann jedoch nicht. Dank ihrer Vorwärtsstrategie fanden ihre Produkte den Weg bis nach Amerika.

Verziert mit örtlichen Bergpanoramen stehen die «Bochtije» der Manufaktur Umundum in vielen Oberwalliser Haushalten. Die in Handarbeit hergestellten Schälchen mit Multifunktionscharakter sind beliebt. Die Idee dazu entwickelten Regula Feller-Oester und Rosmarie Clausen-Salzmann vor sechs Jahren beim gemeinsamen Töpfern. Sie setzten sich intensiv mit historischen Walliser Ess­geschirren auseinander und stiessen dabei auf die «Bochtija». Zu Beginn wollten die beiden ein hochwertiges Souvenir mit Walliser Bergketten kreieren. So entstand eine erste Serie «Bochtije» mit verschiedenen Oberwalliser Bergpanoramen «umundum». «2015 war das Jubiläumsjahr der Matterhorn-Erstbesteigung. Zu diesem Anlass stellten wir ‹Bochtije› mit Matterhorn-Motiven her», erzählt Rosmarie Clausen. Diese Sonderausgabe war so etwas wie der Initialzünder zu weiteren individualisierten Serien. «Bald darauf erhielten wir Anfragen für Heimatta­gungen, Hochzeiten oder Geburtstage», sagt Regula Feller. Bestellungen von Hotels, SAC-Berghütten, Museen und Tourismusdestinationen aus dem Oberwallis und dem Berner Oberland folgten. Die handgefertigten, individuell angepassten Ess- und Trinkgefässe kamen an. Zur Bekanntheit der «Bochtije» trug auch die Präsenz im offiziellen Schweizer Shop an der Weltausstellung Expo Milano 2015 bei.

«Bochtije» auf amerikanischen Tischen

Einem Amerikaner, der sich 2018 in der Schweiz auf Geschäftsreise befand, fielen die «Bochtijen» auf. Er trat in Kontakt mit den beiden Unternehmerinnen. Er wollte unbedingt eine Spezialanfertigung für das Broadmoor-Hotel in Colorado mit seiner haus­eigenen Zahnradbahn «Pikes Peak Cog Railway». Wunschgemäss fertigten Regula Feller und Rosmarie Clausen diese Sonderausgabe an. Die roten Wagen der Bahn mit 125-jähriger Geschichte zieren die «Bochtije» zusammen mit dem Logo der Unternehmung. Und wenn nun Hotelgäste im luxuriösen amerikanischen Resort zu einem Schälchen greifen, kann es durchaus sein, dass sie ihre Frühstücks­flocken aus Oberwalliser «Bochtijen» löffeln.

Alternative zu Plastikdosen

Ausruhen auf dem Erfolg der «Bochtija» wollen sich die beiden Kreativ-Unternehmerinnen jedoch nicht. «Wir entwickeln unsere Produkt­palette laufend weiter», sagt Regula Feller. So brachten sie kürzlich ein komplettes Kaffee­service auf den Markt mit Tassen, Butterschüssel und Krügen. Neben Bergpanoramen sind Blumen-, Tier- und Bergsportmotive hinzugekommen. Sie sind dem Umweltgedanken verpflichtet: «Jetzt bieten wir für die ‹Bochtije› Deckel aus Lärchenholz an. Unser Produkt stellt so eine ­Alternative zu Plastikbehältern als Aufbewahrungsdosen dar», führt Rosmarie Clausen weiter aus. Auf Nachhaltigkeit achten die Unternehmerinnen auch bei den Geschenkverpackungen. «Die Geschenkschachteln aus Lokta-Papier stellt eine Bauernfamilie aus Nepal in Handarbeit her. Mit unseren Aufträgen tragen wir zu ihrem Einkommen bei», sagt Regula Feller. Die Einzigartigkeit der Walliser Bergwelt und das Authentische der Region bleiben stets zentral bei der Fertigung von neuen Produkten.

Nathalie Benelli

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