Region | St. Niklaus

Wie vergiftet ist das politische Klima in St. Niklaus?

Kirchturmpolitik in «Zaniglas». Die Fronten sind verhärtet.
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Kirchturmpolitik in «Zaniglas». Die Fronten sind verhärtet.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Es wird gestritten, gemobbt, getobt und gedroht. Das politische ­Klima in St. Niklaus ist zerrüttet. Und dies nicht erst seit dem Fall «Chanton».

Oktober 2012: Die Gemeinderatswahlen in «Zaniglas» stellen das Mandatsverhältnis im 2400-Seelen-Dorf auf den Kopf. Neben Paul Biffiger schaffen Marseline Gruber und Markus Sarbach auf Anhieb den Einzug in den Gemeinderat. Damit ist die SVP zusammen mit der CVP (ebenfalls drei Sitze) die vorherrschende Macht im siebenköpfigen «Zaniglaser» Gemeinderat. Doch mit der Wahl des rechten Flügels verhärten sich die politischen Fronten und es wird mit härteren Bandagen gekämpft. Trauriger Höhepunkt: Die Mord­drohung gegen den (früheren) SVP-Parteipräsidenten Dominik Chanton.

«Mangelndes Vertrauen»

Warum aber sind die Fronten zwischen den einzelnen Parteien im «Zaniglaser» Gemeinderat so verhärtet? Eine genaue Antwort darauf kann (oder will) niemand geben. «Wenn ich wüsste, was man dagegen unternehmen könnte, hätte ich das schon lange getan», sagt Gemeindepräsidentin Gaby Fux-Brantschen auf Anfrage. Ihrer Meinung nach ist das gegenseitige mangelnde Vertrauen der Grund allen Übels. «Das erschwert die Sache ungemein und macht die Zusammenarbeit nicht einfach. Ich verstehe natürlich, dass die komplexen Abläufe und Prozesse vor allem für die Neumitglieder des Gemeinderates eine gewisse Einarbeitungszeit erfordern. Die Vorbereitung und die Umsetzung von Entscheiden und Projekten sind nämlich oft sehr zeitintensiv und es braucht Geduld, bis erste Erfolge sichtbar sind», so die Gemeindepräsidentin.

Anstehende Projekte verwirklichen

Für Vizepräsident und SVP-Grossrat Paul Biffiger geht der Medienrummel um seine Gemeinde in letzter Zeit zu weit. «Die ‹Zaniglasini› wollen ihre Probleme selber lösen», lässt er verlauten. Wie diese Lösung allerdings aussieht, darüber schweigt sich Biffiger aus. Etwas konkreter äussert sich der CSP-Parteipräsident Werner Andenmatten. «Vor den Wahlen wird das Klima im Dorf jeweils etwas rauer», stellt er fest. Grundsätzlich seien die Gespräche im Gemeinderat aber sehr konstruktiv. «Logisch sind wir nicht immer einer Meinung. Aber so funktioniert halt die Demokratie», gibt sich Andenmatten solidarisch. Gaby Fux-Brantschen ihrerseits unterstreicht, dass man sich jetzt auf einen konstruktiven Dialog und die anstehenden Projekte im Dorf konzentrieren wolle. «Wichtig ist mir, dass wir keinen Scherbenhaufen hinterlassen. Das haben weder unsere Mitarbeitenden noch die Bevölkerung verdient.»

Walter Bellwald

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