Region | Kantonale Finanzspritze Ski Valais

«Wir haben keinen Präzedenzfall geschaffen»

Ski Valais erhält vom Kanton 150 000 Franken als Überbrückungskredit. Das löst nicht überall Begeisterung aus.
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Ski Valais erhält vom Kanton 150 000 Franken als Überbrückungskredit. Das löst nicht überall Begeisterung aus.
Foto: zvg

Quelle: RZ 3

Muss der Kanton wegen der Unterstützung von Ski Valais allen Sportverbänden in finanziellen Nöten helfen? Nein, sagt die CVPO und will auch künftig jeden Fall einzeln abwägen.

Der Walliser Skiverband Ski Valais hat finanzielle Probleme. So grosse Probleme, dass man die Strukturen nicht mehr aufrechterhalten kann. Für die Saison 2016/2017 fehlen 150 000 Franken in der Kasse.

Hilfe vom Parlament

In der vergangenen Session des Grossen Rates forderten zwei CVPO-Politiker darum, dem angeschlagenen Skiverband aus der finanziellen Patsche zu helfen. Mit Erfolg. Das Parlament stimmte dem Vorstoss von Philipp-Matthias Bregy und Stefan Zurbriggen zu. Staatsrat Jacques Melly hatte erfolglos argumentiert, dass man alle Sportverbände gleich behandeln müsse, weshalb ein solcher Kredit abzulehnen sei.

Präzedenzfall geschaffen?

So ist die Regierung nun aufgefordert, dem Skiverband 150 000 Franken als Überbrückung zur Verfügung zu stellen. «Ski Valais hat ein Loch in der Kassen, das man schliessen muss, damit die Strukturen nicht zusammenbrechen», sagt CVPO-Fraktionschef ­Philipp Matthias Bregy. «Das haben wir geschafft und das freut uns natürlich.» Dass der Entscheid des Parlaments einen Präzedenzfall darstellt, nach dem künftig jeder finanziell angeschlagene Verband beim Kanton die Hand aufhält, befürchtet Bregy nicht. «Ich denke, dass es sich hierbei um einen Einzelfall handelt», sagt er. «Klar kann es sein, dass vielleicht in Zukunft einmal wieder ein Verband bei uns anklopft und um Unterstützung bittet. Man muss aber jeden Fall einzeln beurteilen und im Fall von Ski Valais war das Parlament der Meinung, dass die Voraussetzungen für eine finanzielle Unterstützung seitens des Kantons erfüllt sind.» Es sei sicher nicht das Ziel, dass der Staat jedem Verband in jedem Fall helfen werde.

OLK nicht glücklich

Während der Staat Ski Valais auf der einen Seite finanziell aushilft, wurden auf der anderen Seite die Gelder für einen Verband zusammengestrichen. Die Oberwalliser Landwirtschaftskammer OLK erhält keine Unterstützungsbeiträge vom Kanton mehr, der Bauernverband musste deshalb kürzlich die Mitgliederbeiträge drastisch erhöhen. OLK-Präsident Gabriel Ammann ist deshalb nicht allzu glücklich über den Entscheid des Parlaments. «Es erzeugt schon einen gewissen Unmut, wenn man sieht, dass wir kein Geld mehr erhalten, einem anderen Verband aber grosszügig geholfen wird», sagt er. «Auch die OLK hat ein Defizit, wir müssen dieses jedoch mit unseren Mitgliederbeiträgen ausgleichen.» Ammann vermutet hinter dem Entscheid vor allem gute Lobby-Arbeit seitens des Skiverbands und kündigt an: «Ich denke, dass wir von der OLK uns mit den verschiedenen Politikern zusammensetzen müssen, um diese Angelegenheit einmal genau zu besprechen.»

Martin Meul

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Kommentare

  • luwa - 23

    Alle Wolfsgelder streichen und diese den Sportvereinen geben.

  • Klara Zenruffinen - 31

    Gerechtigkeit und Gleichbehandlung sehen anders aus

  • Peter Eyer - 122

    Gelinde gesagt erstaunlich ist, dass ausgerechnet Grossräte, welche als die grössten Sparpostel auftreten, sich für solche Ausgaben einsetzen. Ist das die konsequente Sparpolitik, welche man dem Staat aufzwingt?

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