Sport | Oberwallis

«Wir wollen den Weltrekord»

Alain Gwerder (l.) und Ken Imhasly wollen den Weltrekord auf dem Mountainbike.
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Alain Gwerder (l.) und Ken Imhasly wollen den Weltrekord auf dem Mountainbike.
Foto: Eugen Brigger

Quelle: RZ 0

Während 16 Stunden fahren sie den Hang hinunter und wollen sich anschliessend Weltre­kordhalter nennen. Ken Imhasly und Alain Gwerder erklären die verrückte Idee.

Zwei Oberwalliser Sportler sehen sich – unabhängig voneinander – eine Sendung im Schweizer Fernsehen an. Der Inhalt: Zwei Biker realisieren im Südtirol einen Weltrekord auf dem Mountainbike. Die Idee ist geboren: «Was die können, schaffen auch wir.» Seither trainieren die beiden und sind optimistisch, dass der Rekord bald dem Wallis gehört.

Ein Jahr lang trainiert

Die Ausgangslage ist simpel: Der aktuelle Weltrekord – vor einem Jahr inoffiziell im Südtirol aufgestellt – steht bei 15 500 Tiefenmetern. Die beiden Oberwalliser, Ken Imhasly (33) aus Fiesch und Alain Gwerder (45) aus Kalpetran, wollen ihn ins Oberwallis holen. Ihr Ziel: 20 822 Tiefenmeter. Den 11. Juli werden sie deshalb grösstenteils auf dem Bike verbringen. Innerhalb von 16 Stunden solls mit den angestrebten 20 000 Tiefenmetern klappen. Warum muss es der Weltrekord sein? «Wir haben dazu mit der Aletsch Arena eine Destination, die richtiggehend prädes­tiniert ist, um einen solchen Weltrekord aufzustellen», sagt Imhasly. Rund um Fiesch werden sie die Singletrails hinunterbrausen. Die Freude am Velofahren war bei ihnen beiden stets da. Imhasly versuchte es sowohl im Cross-Country als auch im Downhill. Heute sagt er: «Biken ist mein Leben.» Auch Gwerder verschreibt sich schon seit vielen Jahren dem Sport. Neben diversen Berg- und Strassenläufen ist er ein Cross-Country-Mountainbiker. Um die angestrebten über 20 000 Tiefenmeter während der vorgegebenen Zeit zu erreichen, trainieren die beiden ein ganzes Jahr. «Gerade auf die Fitness und das Körpertraining haben wir den Fokus gelegt», sagt Gwerder. Wichtig sei, dass der Oberkörper robust sei, um die vielen Schläge einzustecken. Bis zum Anlass werden sie viel und lange biken und dadurch ihre aufgebaute Kondi­tion festigen. Was kann schief gehen am 11. Juli? «Wir werden bestens vorbereitet sein, es gibt jedoch Aspekte, die wir selber nicht beeinflussen können.» Als Beispiel nennt Gwerder, der als Geschäftsführer eines Heizungsunternehmens arbeitet, das Wetter. Schlussendlich will man sich jedoch auch davon nicht beirren lassen.

Wanderwege sind frei

Wer 16 Stunden auf einem Bike sitzt, der muss mental stark sein. «Nach acht bis neun Stunden lässt die Konzentration nach, dann verträgt es keinen Fahrfehler, sonst platzt der Traum», sagt Gwerder. Beide fahren sie die Strecken zusammen und müssen auch zusammen im Ziel angelangen. Das ist die Voraussetzung für einen Eintrag beim Rekord Institut für Deutschland (RID). Beide sind sie jedoch überzeugt, dem Druck standzuhalten. Imhasly – er ist Inhaber von «Ken’s Bikeshop» in Visp – hat gar schon Rennen absolviert, die 24 Stunden dauerten und ist die Belastung gewohnt. Die Leistung der Extremsportler ist enorm. Denn: Der Startschuss erfolgt um 4.50 Uhr auf dem Breithorn (2450 Meter). Um zirka 21.00 Uhr ist die Ankunft in Fiesch geplant. Im Dorf werden während des Tages Bands live singen. Weitere Unterhaltungselemente verkürzen zudem den Zuschauern die Zeit. Insgesamt fahren die beiden achtmal durch Fiesch hindurch.

Simon Kalbermatten

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