Brig-Glis | Weil er Schülern und Lehrern über Auffahrt frei gab
Wirbel um Entscheid des Kollegiumsrektors
Kollegiumsrektor Gerhard Schmidt gab Schülern und Lehrern übers Auffahrtswochenende frei. Das sorgte mitunter in Schulkreisen für scharfe Kritik: Das Bildungsdepartement hat ihn zurückgepfiffen und will nun über die Bücher gehen.
Ein freier Tag, eine Tradition, ein Missverständnis und mittendrin ein ratloser Kollegiumsrektor. Der Reihe nach: Im Gegensatz zu den anderen Schulen war am Kollegium am Freitag nach Auffahrt keine Schule. Rektor Gerhard Schmidt liess die Schüler und Lehrer die «Brücke» machen. «Am Kollegium ist es, mit Unterbrüchen, seit langem Tradition, dass der Rektor als ‹Geschenk› an die Schüler und Lehrer pro Schuljahr bis zu einem Tag unterrichtsfrei geben kann», sagt er. Zwar gibt es keine gesetzliche Grundlage, den sogenannten «Rektortag» einzusetzen, das Recht wurde Schmidt aber vom Vorsteher des Bildungsdepartements zu Beginn seines Rektorats mündlich zugesichert.
Neuer Chef beim Bildungsdepartement
«In meinen sechs Jahren als Rektor habe ich bis anhin erst zweimal davon Gebrauch gemacht und es gab nie irgendwelche Beanstandungen», sagt er. Diesmal aber kam es anders. Die RZ weiss: Aus Schul- und Elternkreisen hagelte es teils heftige Kritik. Auch die kantonale Schulbehörde blieb nicht untätig und wies Schmidt an, die fehlenden Stunden nachzuholen. Für den Adjunkten und stv. Chef der Dienststelle für Unterrichtswesen, Marcel Blumenthal, ist der Fall klar: «Der offizielle Schul- und Ferienplan, den Kollegium, OMS und die obligatorischen Schulen gemeinsam gestaltet haben, ist verbindlich.» Rektor Schmidt hingegen ist ob der Intervention «sehr überrascht» und beteuert, nach Treu und Glauben gehandelt zu haben. «Meiner Meinung nach habe ich keine Kompetenzen überschritten.» Wird der «Rektortag» also künftig gestrichen? «Was es mit diesem Tag, der anlässlich einer Veranstaltung im Kollegium durch den damaligen Bildungsdirektor Oskar Freysinger gewährt wurde, heutzutage noch auf sich hat, werden wir noch diskutieren», so Blumenthal.
Peter Abgottspon
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar