Porträt | Musikgesellschaft «Mattmark», Saas-Almagell
Wo ein Bauwerk Namensgeber ist
«Mattmark» ist in Saas-Almagell allgegenwärtig und prägt die kleine Saaser Gemeinde nachhaltig. So auch die örtliche Musikgesellschaft, welche mit «MG Mattmark» nicht nur so heisst, sondern auch während der mehrjährigen Bauzeit des gleichnamigen und imposanten Staudamms 1963 gegründet wurde. Damit gehört die «Mattmark» zu den eher jüngeren Musikgesellschaften des Oberwallis. Dennoch kann der in der 3. Stärkeklasse Harmonie musizierende Verein auf eine vollgepackte Geschichte zurückblicken: Unter anderem war man im Jahre 2003 Gastgeber des grossen Oberwalliser Musikfests, welches nicht zuletzt dank dem Einsatz von zahlreichen Helfern und Freiwilligen zum Erfolg wurde.
Fest in Frauenhand
Mit 35 Jahren ist auch das Durchschnittsalter der insgesamt 51 Mitglieder eher jung. Zu den jüngeren Musikanten gehört auch die 26 Jahre alte Annabelle Breuer, welche die Geschicke des Vereins zusammen mit Daniela Burgener seit zwei Jahren als Co-Präsidentin führt. Das ist in zweierlei Hinsicht ein Novum: Seit der Gründung wurde der Verein ununterbrochen von Männern präsidiert und es gab auch noch nie ein Co-Präsidium. «Das hat sich dann an der entsprechenden GV so ergeben», sagt Breuer, welche selber Klarinette spielt. Die Konstellation habe sich seither bewährt und man arbeite ausgezeichnet zusammen. Zu den Eigenheiten des Vereins zählt ein alljährlich durchgeführter Dorfanlass, welcher der ganzen Bevölkerung des rund 380 Einwohner zählenden Dorfes offensteht: Ein grosses Lotto wechselt sich im Zweijahresrhythmus mit dem beliebten Seenachtsfest ab. Doch Letzteres findet vorerst nicht mehr statt. «Wir hatten immer wieder Wetterpech», so Breuer. An dessen Stelle wird diesen Herbst ein Saujass organisiert. Die Zukunft des Seenachtsfestes ist derweil noch offen, da dies mitunter vom Erfolg des Saujasses abhängt.
Jubiläum als nächster Höhepunkt
Auf dessen reibungslose Organisation kann sich der Verein gut fokussieren, denn unmittelbar stehen, mit Ausnahme der ordentlichen Auftritte im Rahmen des Jahresprogramms, keine nennenswerten Anlässe auf dem Programm. Erst für das Jahr 2023 wird man sich Gedanken machen, da der Verein seinen 60. Geburtstag feiern wird. «Was wir machen werden, wissen wir im Moment noch nicht», sagt Breuer, welche aber versichert, dass etwas auf die Beine gestellt wird. Weiter hofft der Verein, welcher vom Gliser Roger Wyssen dirigiert wird, auch auf die vermehrte Rekrutierung von jungen Nachwuchsmusikern. Dabei machen sich die eher schwachen Jahrgänge des Dorfs bemerkbar, man sei aber zuversichtlich, dass sich die Situation bessere.
Wo die Musi spielt
In Zusammenarbeit mit dem Oberwalliser Musikverband (OMV) stellt die «RhoneZeitung» jede Woche eine Musikgesellschaft aus dem Oberwallis vor. Dabei steht nicht nur das musikalische Schaffen, sondern auch die Musikanten sowie Anekdoten im Vordergrund. Lesen Sie nächstes Mal über die Musikgesellschaft «Minerva» aus Ferden.
Peter Abgottspon
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